Wir betrachten einen geraden Stab mit konstanter Querschnittsfläche
Hinweis: Wenn wir den Stab senkrecht (normal) zu seiner Stabachse schneiden, wirken in der Schnittfläche die sogenannten Normalspannungen.
N: Normalkraft (Resultierende aus den inneren Kräften durch die Schnittfläche
A: Schnittfläche
Die Normalspannungen können wir wie folgt darstellen.
hier Beispielskizze TM2 Gross Abb. 1.1a-c
Ist die Normalkraft
Bei einem Schnitt durch den Stab um den Winkel
hier Beispielskizze TM2 Gross Abb. 1.1d-e
folgender Text in rot bezogen auf obige Abbildung 1.1d und 1.1e:
Bilden wir das Kräftegleichgewicht am linken Stabteil, erhalten wir die Summe der Horizontal- und Vertikalkräfte:
Nach Einsetzen von
Lösen wir diese Gleichung nach
Vereinfachen wir die trigonometrischen Ausdrücke durch
ergeben sich mit der Normalspannung
Demnach sind die Spannungen bei gegebenem
Beachte, dass abhängig von der Nähe des Schnitts zum Kraftangriffspunkt der angreifenden Kraft die Normalspannung nicht gleichmäßig verteilt ist. In unmittelbarer Nähe zum Kraftangriffspunkt treten Spannungsüberhöhungen auf, die jedoch mit zunehmendem Abstand abklingen. (Prinzip von de Saint-Venant)
Weist der Stab einen sich stark ändernden Querschnitt auf, z.B. Kerben, treten ebenfalls ungleichförmige Spannungsverteilungen auf. Diese können wir nicht mit den obigen Gleichungen berechnen. Bei kleinen Änderungen des Querschnitts, können wir die Normalspannung näherungsweise berechnen. Dabei sind die Schnittfläche
Ist das System statisch bestimmt, können wir mit den Gleichgewichtsbedingungen die Normalkraft
Im Anwendungsfall ist es oft notwendig, das Bauteil so zu dimensionieren, dass eine vorgegebene maximale Belastung nicht überschritten wird, d. h.
Hinweis: Ein schlanker auf Druck belasteter Stab kann knicken, bevor seine maximal zulässige Spannung erreicht wird.
Für die Dimensionierung gilt dann folgende Gleichung.